Kredite ohne Vorkosten
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Eine Kreditvergabe kann mit Kosten verbunden sein. Zu den erlaubten Kosten gehören die Bearbeitungskosten des Kreditgebers ebenso wie ein Vermittlungsentgelt des Kreditgebers. Letzteres ist jedoch trotz der rechtlichen Zulässigkeit selten vom Kreditnehmer zu zahlen, da der Kreditvermittler üblicherweise eine Provision durch die Bank erhält. Alle vom Kreditgeber erhobenen Kosten müssen in den effektiven Jahreszinssatz eingerechnet werden.
Was sind Vorkosten?
Im üblichen Sprachgebrauch werden als Vorkosten eines Darlehens nur die Entgelte bezeichnet, welche auch anfallen, wenn der Kreditvertrag abgelehnt wird. Die Berechnung von Gebühren für einen nicht zur Auszahlung der angefragten Kreditsumme führenden Kreditantrag ist jedoch nach deutschem Recht nicht zulässig, so dass eigentlich jedes Darlehen als Kredit ohne Vorkosten bezeichnet werden kann.
Wenn der entsprechende Begriff zu Werbezwecken verwendet wird, sagt er somit eigentlich nur eine Selbstverständlichkeit aus. Er ist von einem Kredit ohne Kosten zu unterscheiden, dieser sagt tatsächlich aus, dass mit Ausnahme der Kreditzinsen keine weiteren Entgelte für die Kreditaufnahme anfallen und somit der nominelle Zinssatz mit dem effektiven Jahreszinssatz identisch ist.
Entsprechende Darlehen werden nur von wenigen Banken angeboten, wobei die üblicherweise besonders dargestellten Bearbeitungskosten regelmäßig in den Zinssatz eingearbeitet sind. Die besondere Bewerbung von Darlehen als Kredite ohne Vorkosten führt häufig dazu, dass Verbraucher die entsprechenden Angebote als preiswert wahrnehmen und auf einen Zinsvergleich verzichten.
Vorsicht bei Krediten mit Vorkosten
Während Kredite ohne Vorkosten der Normalfall und mit der deutschen Gesetzeslage vereinbar sind, stellen Darlehen mit einer Berechnung von auch bei einer Ablehnung des Kreditantrages zu bezahlenden Vorkosten eine Ausnahme und zudem einen Gesetzesverstoß dar. Ausnahmen können gelten, wenn die Bank nach ausländischem Recht handelt und dieser Sachverhalt für den Kunden sofort anhand der Adresse der Bank in einem anderen Land erkennbar ist.
Grundsätzlich sollten Kreditnehmer jedoch auf das Stellen eines Kreditantrages verzichten, wenn der Kreditgeber seine Kredite nicht ohne Vorkosten vergibt. In vielen Fällen führt das Stellen eines Kreditantrages bei einer vereinbarten Berechnung von Bearbeitungskosten auch für den Fall der Nichtgenehmigung des Kreditantrages dazu, dass der vermeintliche Kreditgeber dem Antragsteller zwar die entsprechenden Kosten in Rechnung stellt, die erhoffte Kreditvergabe aber ausbleibt.
Der Kreditantragsteller erhält statt des erhofften Darlehens ein Formschreiben mit der Ablehnung seines Kreditantrages. Der Nachweis, dass die Bank beziehungsweise der vermeintliche Kreditvermittler ohnehin Darlehen regelmäßig verweigert und nur die Bearbeitungsentgelte kassieren will, lässt sich kaum erbringen. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat der Gesetzgeber entschieden, dass Kreditanträge immer ohne die Berechnung von Vorkosten zu bearbeiten und Bearbeitungsentgelte nur bei einer tatsächlich erfolgenden Kreditvergabe erlaubt sind.