Ratgeber Schuldenabbau
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Geld ist ein Thema, über das man nicht spricht – schon recht nicht, wenn es an Geld mangelt oder man sogar schon mit einer Verschuldung zu kämpfen hat. Leider folgen immer noch viel zu viele Menschen dieser Maxime. Scham hindert sie, ihre eigenen finanziellen Probleme mitzuteilen, und kann sogar dazu führen, dass sich die betroffenen Personen selbst nicht mehr ausreichend mit ihren eigenen Finanzen auseinandersetzen und schlussendlich angesichts des übermächtig gewordenen Problems resignieren.

Hier erfahren Sie mehr
Dies ist eindeutig der falsche Weg: Je früher man eine Verschuldung ernst nimmt und je eher man an einer Lösung arbeitet, desto besser stehen die Chancen, in Zukunft ein Leben ohne Schulden führen zu können.
Die Scham, die mit Verschuldungen oft verbunden ist, können Betroffene am besten überwinden, wenn sie sich vor Augen führen, dass sie mit ihrem Problem nicht alleine sind. Laut des Statistischen Bundesamtes sind in den Jahren 1999 bis 2011 bereits 813 000 Anträge auf eine Verbraucherinsolvenz gestellt worden.
Nicht nur alleine diese Zahl ist beeindruckend: Vergegenwärtigt man sich an dieser Stelle auch, dass das Verbraucherinsolvenzverfahren in der Regel die letzte Möglichkeit ist, einen Weg aus den Schulden zu finden, wird deutlich, dass noch viel mehr Menschen in der – vergleichsweise zu anderen Ländern – reichen Bundesrepublik Deutschland mit Schulden zu kämpfen haben müssen.
In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings die Frage, warum so viele Menschen im Laufe ihres Lebens Schulden angehäuft haben. Auch auf diese Frage hat das Statistische Bundesamt eine Antwort. Das Hauptproblem, das zu Verschuldungen führt, ist dabei die Arbeitslosigkeit: So war das beispielsweise im Jahr 2009 für 28,5 % der Verschuldeten der Hauptgrund für ihre finanziellen Probleme. Weitere relevante Gründe sind Schicksalsschläge wie Trennung, Scheidung und Tod eines Partners (14 %) sowie unbeeinflussbare Faktoren in Form von Erkrankungen, Sucht und Unfällen (11,1 %).
Bei den am häufigsten angegebenen Gründen handelt es sich somit um Lebensumstände, auf welche die einzelnen Personen nur bedingt Einfluss haben konnten. Dies soll allerdings nicht verschleiern, dass es durchaus auch Menschen gibt, die selbst verschuldet in eine finanzielle Notlage geraten. Nach den schon benannten drei Hauptgründen für eine Verschuldung folgt auf Platz vier mit 10,2 % etwa der Grund „unwirtschaftliche Haushaltsführung“. Weitere häufige Gründe für Verschuldungen können Sie auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes nachlesen.
Unabhängig von der Frage, ob eine einzelne Person selbst verschuldet oder unschuldig in die Schuldenmisere geraten ist – oft kommen ohnehin unterschiedliche Faktoren zusammen – ist den Betroffenen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit ihrem Problem geraten.
In dieser Broschüre wird aufgezeigt, welche Folgen Verschuldungen haben können, welche Lösungsansätze es für leichte und schwere Fälle geben kann, und wie man neue Verschuldungen nachhaltig vermeidet. Bitte beachten Sie hierbei, dass die Broschüre nicht die Beratung durch qualifizierte Schuldnerberater ersetzen kann. Befinden allerdings auch Sie sich in einer finanziell angespannten Lage, kann die Broschüre Sie zumindest zu einer Beschäftigung mit Ihrem Problem anregen und Ihnen einige Wege aufzeigen, die aus den Schulden herausführen können.
Verlockungen der Konsumwelt und Schuldenspirale

So bauen Sie effektiv Schulden ab
Wie in der Einleitung dieser Broschüre bereits erwähnt, sind Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Trennung, Scheidung, Tod des Partners, Erkrankungen, Sucht und Unfälle die Hauptgründe für das Entstehen von Verschuldungen. All diese Situationen haben in der Regel eines gemeinsam: Das zur Verfügung stehende Budget für die allgemeine Lebensführung sinkt.
Bei Arbeitslosigkeit müssen Betroffene mit Lohnersatzleistungen wirtschaften, die viel niedriger als das bisherige Nettoeinkommen ausfallen. Bei Trennungen, Scheidungen oder dem Tod des Partners, fallen nicht nur Kosten an. Für viele Personen verschlechtert sich auch die finanzielle Lage, da kein gemeinschaftliches, kostengünstigeres Wirtschaften mehr möglich ist. Und auch bei Erkrankungen, Sucht und Unfällen ist mit einem bedeutenden Einkommensrückgang zu rechnen, wenn der Betroffene nicht mehr arbeiten kann und dieses nicht zumindest teilweise durch zusätzliche Versicherungen abgesichert ist, die über die gesetzlichen Leistungen hinausgehen.
All die genannten Faktoren können dazu führen, dass man seinen bisherigen Lebensstandard nicht mehr halten kann. Diese Umstellung fällt nicht nur vielen Betroffenen schwer, die veränderten finanziellen Grundlagen können in schlimmen Fällen auch existenzbedrohend werden – etwa, wenn die Betroffenen für die Fixkosten wie Energiekosten, den Unterhalt für das eigene Haus oder Mietkosten nicht mehr aufkommen können.
Der denkbar schlechteste Weg in Situationen, in denen das eigene Budget merklich schmilzt, ist es, die Lage zu verkennen oder zu ignorieren. Eine veränderte finanzielle Lage erfordert immer auch eine Verhaltensänderung, wenn Betroffene zumindest die schlimmsten Folgen verhindern oder abmildern möchten.
Spätestens an dieser Stelle – aber natürlich auch in Fällen, in denen die Verschuldung alleine durch eine unwirtschaftliche Haushaltsführung droht – kommt auch das Konsumverhalten der Betroffenen ins Spiel. In unserer heutigen Gesellschaft lauern an jeder Ecke Konsumverlockungen, denen eine Vielzahl von Verbrauchern nur schwer widerstehen kann. Sie können zum einen verantwortlich dafür sein, dass Schulden überhaupt zu einem Thema werden. Zum anderen ist aber auch die Gewöhnung an Konsumfreuden ein entscheidender Faktor, warum Menschen in plötzlich auftretenden finanziellen Engpässen sich so schwer tun, mit ihrem neuen Budget hauszuhalten. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene wissen, – egal, ob sie sich bereits in einer schwierigen finanziellen Situation befinden oder nicht – von welchen Konsumgütern ein besonders hohes Verschuldungsrisiko ausgeht. Selbstverständlich sind dabei alle kostspieligen Anschaffungen kritisch zu betrachten.

Wie Schulden abgebaut werden
Ganz so einfach ist es aber auch nicht: Oft sind auch versteckte Folgekosten oder der Verlust des Überblicks über die vielen einzelnen Verpflichtungen ein Risiko für Verschuldungen. Im Folgenden werden einige Konsumgüter und Konsummöglichkeiten aufgelistet, von denen ein hohes Verschuldungsrisiko ausgehen kann.
Konsumgüter und -möglichkeiten mit hohesm Verschuldungsrisiko
Konsumschulden sind zwar nur eine Schuldenform, allerdings auch eine, die sich mitunter recht einfach verhindern lässt. Lassen Sie bei den folgend aufgelisteten Gebieten Vorsicht walten, können Sie das Risiko, sich zu verschulden, sicherlich bereits etwas minimieren.
Telekommunikation
Handys und Smartphones sind mittlerweile Hilfsmittel, die wir nahezu jeden Tag wie selbstverständlich nutzen. Mitunter kommt es uns bei diesen Geräten allerdings nicht nur auf die Funktionalität, sondern auch auf ihren Wert als Statussymbol an.
Nicht nur, dass Handys und Smartphones recht kostspielig sein können, ein finanzielles Problem kann auch durch die Nutzung und durch Telekommunikationsverträge entstehen. Manch ein Konsument unterschätzt die zusätzlichen Kosten und wird Monat für Monat mit Rechnungen konfrontiert, die das Budget bedeutend überschreiten – dies ist besonders weitreichend, wenn man Verträge mit langen Laufzeiten und hohen monatlichen Grundgebühren abschließt.
An dieser Stelle sollten Sie dementsprechend mit Bedacht handeln, prüfen, ob Sie sich das entsprechende Gerät und den dazugehörigen Tarif wirklich leisten können und einen Vertrag wählen, der zu Ihnen passt. Vermeiden Sie zudem lange Vertragslaufzeiten, können Sie flexibel reagieren, sollte sich Ihre finanzielle Situation zu einem späteren Zeitpunkt verändern.
Hauskauf

Wir geben Ihnen wertvolle Tipps
Ein Haus zu kaufen, ist in der Regel die größte Investition, die Otto-normal-Verbraucher in ihren Leben tätigen. An der Aufnahme eines Kredites führt dabei für die meisten Hauskäufer kein Weg vorbei.
Solch ein Kredit ist – gerade, weil es beim Hauskauf um hohe Summen geht, die Sie über Jahrzehnte abstottern müssen – allerdings immer auch ein Risiko. Dieses Risiko sollten Sie nur eingehen, wenn Ihre finanzielle Situation wirklich sehr gut ist und wenn Sie ausreichend seriöse Beratung zur Immobilienfinanzierung in Anspruch genommen haben. Insbesondere vor Finanzierungen ohne Eigenkapital ist im Regelfall abzuraten, da in diesen Fällen eine hohe Last durch den erhöhten Kapitalbedarf entsteht.
Bargeldloses Bezahlen
Bargeldloses Bezahlen ist bequem, aber auch verführerisch. Haben Sie das Plastikgeld immer bereit, müssen Sie Ihre Einkäufe nicht planen: Spontankäufe, die Sie später bereuen, werden wahrscheinlicher. Abgesehen davon, dass das Risiko besteht, beim häufigen Einsatz von EC- und Kreditkarten den Überblick über die Finanzen zu verlieren.
Planvoller kaufen Sie hingegen in der Regel ein, wenn Sie ausschließlich Bargeld nutzen und nie zu große Mengen an Bargeld bei sich tragen: Ist das Geld, das Sie für einen Shoppingnachmittag eingeplant haben, ausgegeben, können Sie schlichtweg nicht mehr kaufen, als Sie sich ursprünglich vorgenommen haben.
Können Sie auf das bargeldlose Bezahlen nicht vollständig verzichten, empfiehlt es sich, die Umsätze zu notieren. Dies macht insbesondere beim Einsatz von Kreditkarten Sinn, da die Summe der vielen Einzelbeträge hier erst später in einem Zuge von dem Konto, das natürlich gedeckt sein muss, abgebucht wird.
Homeshopping
Das Einkaufen von zu Hause aus ist wohl die bequemste Art, Geld auszugeben und ggf. auch Schulden anzuhäufen. Ganz egal, ob es um das Tele- oder das Onlineshopping geht: Oft tätigen Verbraucher hier unbedacht Anschaffungen. Der Kaufreiz entwickelt sich, ohne dass man überhaupt das eigene Zuhause verlassen und ein Geschäft betreten muss.
Beobachten Sie einmal selbst, ob Sie dazu neigen, sich von vermeintlich unschlagbaren Homeshoppingangeboten verleiten zu lassen. Notieren Sie sich zum Beispiel alle Einkäufe, die Sie über diese Wege in einem Monat tätigen, und prüfen Sie anschließend mit ein wenig Abstand, welche Käufe wirklich notwendig waren.
Gerade für Personen, die das Shoppen nicht mehr im Griff haben und an einer Kaufsucht leiden, können auch weitere Vorkehrungen infrage kommen. Wissen Sie beispielsweise, dass Sie sich immer wieder zum Onlineshopping verleiten lassen, können Sie die von Ihnen frequentierten Shoppingseiten sperren lassen. Dies ist zwar sicherlich eine drastische Maßnahme, allerdings auch eine, die Ihnen vor Augen führen kann, wie ernst die Situation bereits ist.

Ein Kredit kann helfen
Ratenzahlung und Kredite
Die Wünsche sammeln sich, leider ist aber momentan kein Geld vorhanden, um sie zu erfüllen? Kein Problem – das sagt zumindest die Werbung, die eifrig für Ratenzahlungen trommelt.
In der Realität sind Bezahlvarianten wie die Ratenzahlung eher kritisch zu sehen: Nicht nur, dass manch ein Angebot bei dieser Zahlvariante teurer wird, als es bei sofortiger Bezahlung wäre, mitunter führt die Vereinbarung von Ratenzahlungen auch dazu, dass man den Überblick über die ausstehenden Verbindlichkeiten verliert. Der neue Fernseher muss noch abbezahlt werden, das Sofa, die Küche und das Auto auch – schon sehen Sie sich Monat für Monat hohen Forderungen gegenüberstehen, die mitunter nur schwer zu schultern sind.
Verändert sich dann auch noch die Einkommenssituation zu Ihrem Nachteil, stellt sich schnell die Frage, wie Sie überhaupt noch Ihren Verpflichtungen nachkommen können. Zahlen Sie nicht weiter ab, steigen Ihre Schulden durch Gebühren, Zinsen und Zinseszinsen sogar noch weiter an.
Nutzen Sie Ratenzahlungen also nur in absoluten Ausnahmefällen und auch nur zur Finanzierung von Gütern, die Sie wirklich unbedingt sofort benötigen. In allen anderen Fällen sollten Sie ein wenig Geduld walten lassen und den erforderlichen Betrag zunächst ansparen, bevor Sie die Neuanschaffung tätigen. Dass auch die sogenannten „Null-Prozent-Finanzierungen“, wie sie Kaufhäuser und ähnliche Anbieter oft bewerben, problematisch sein und Kostenfallen beinhalten können, erläutert die Verbraucherzentrale NRW in diesem Artikel.
Nutzung des Dispokredites
Ein Dispokredit kann praktisch sein, Verbraucher nutzen ihn allerdings häufig nicht in einer sinnvollen Form. Der eigentliche Zweck eines Dispokredites sollte es sein, nur in seltenen Ausnahmefällen kurzfristige Liquiditätsengpässe auszugleichen.
Die andauernde Nutzung des Dispos ist hingegen nicht sinnvoll: Nicht nur, dass die Banken für den Kredit Gebühren verlangen, die mitunter höher sein können als diejenigen, die bei einem Ratenkredit anfallen, irgendwann müssen Sie den Dispo auch wieder ausgleichen, sodass es sich auch bei dieser Kreditform um echte Schulden handelt. Die Inanspruchnahme eines Dispos ist somit keineswegs zu unterschätzen. Mitunter ist es aus diesem Grund auch ratsam, den Disporahmen nicht zu großzügig zu wählen und vor allem an das eigene Gehalt anzupassen.
Sollten Sie in einem absoluten Ausnahmefall für kurze Zeit wirklich einmal einen höheren Kreditrahmen benötigen, können Sie sich diesen von Ihrer Bank bei ausreichender Bonität immer noch einräumen lassen. Prüfen Sie dabei immer auch, was mit weniger Kosten verbunden ist: die Nutzung des Dispositionskredites oder die Aufnahme eines kleinen Ratenkredites.

Hilfe beim Autokauf
Autokauf
Ein gebrauchter Wagen muss nicht unbedingt kostspielig sein, ob man allerdings sein Traumauto zu einem akzeptablen Preis finden wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Viele Verbraucher finanzieren ihr neues Auto, da sie sich doch ein wenig mehr wünschen, als sie momentan von ihrem Ersparten bezahlen können. Hier ergibt sich wieder das grundsätzliche Problem, das mit Krediten verbunden ist.
Autos können aber auch darüber hinaus eine Kostenfalle sein. Viele Verbraucher unterschätzen enorm die Unterhaltskosten, die sie für den Wagen leisten müssen. Hier kommt viel zusammen: Versicherung, Steuern, Kosten für Benzin, Reparaturen und vieles andere mehr.
Prüfen Sie deshalb vor der Anschaffung eines Autos unbedingt genau, ob Sie sich das Plus an Mobilität auch wirklich leisten können. In vielen Fällen gibt es kostengünstige Alternativen zu einem eigenen Wagen: so etwa den öffentlichen Nahverkehr, Fahrgemeinschaften oder das Carsharing.
Neben- und Energiekosten
Keine Frage, jeder Mensch, der ein Dach über dem Kopf hat, muss auch für Neben- und Energiekosten aufkommen. Insbesondere letztere Kosten sind in der Vergangenheit stetig gestiegen, sodass manch ein Mieter oder Hausbesitzer mit satten Nachzahlungen konfrontiert wurde. Hier können schnell Kosten entstehen, die manche Verbraucher nicht auf einen Schlag begleichen können.
Aus diesem Grunde gilt es, bereits im Vorfeld Vorsicht walten zu lassen und sich mit dem Thema Energieverbrauch intensiver auseinanderzusetzen. Dabei können Sie nicht nur unterschiedliche Energiesparmaßnahmen umsetzen, sondern auch durch die Wahl der Wohnung oder des Hauses große Einsparungen tätigen, sodass es erst gar nicht zu Schulden im Bereich Energiekosten kommt. Lassen Sie sich bei der Anmietung eines neuen Hauses oder einer neuen Wohnung zum Beispiel immer den Energieausweis zeigen, um den Energieverbrauch der jeweiligen Unterkunft beurteilen zu können.

Verlieren Sie nicht den Überblick
Verlust des Überblicks: Die Schuldenspirale beginnt sich zu drehen
Insbesondere versteckte Zusatzkosten, Vereinbarungen zur Ratenzahlung, die Aufnahme von Krediten und das bargeldlose Bezahlen sind verantwortlich dafür, dass verschuldete Personen oft den Überblick über ihre Verpflichtungen verlieren. Je mehr Verpflichtungen bestehen, desto schwieriger wird es, die Höhe der Gesamtbelastung überhaupt noch zu identifizieren und mit dem eigenen Einkommen abzugleichen.
An Rechnungen, Zahlungserinnerungen und Mahnungen, die nahezu jeden Tag in das Haus flattern, gewöhnt man sich schnell, da sie zunächst noch ohne Konsequenzen bleiben. Oft wissen Personen in finanziell angespannten Lagen genau, wie lange sie einen bestimmten Gläubiger warten lassen können, bevor dieser ernst macht und zum Beispiel ein Inkassobüro beauftragt oder ein gerichtliches Mahnverfahren einleitet.
Ist es erst einmal zu einer solch lockeren Zahlungsmoral gekommen, ist der zweite Schritt in Richtung Überschuldung oftmals nicht mehr weit. Irgendwann – insbesondere dann, wenn ohnehin kaum noch Mittel zur Begleichung der Verbindlichkeiten zur Verfügung stehen – ignorieren viele Betroffene den lästigen Schriftverkehr gänzlich. Mahnungen verschwinden nicht selten ungeöffnet in einer Schublade, sodass die betroffene Person im Laufe der Zeit überhaupt keine Aussagen mehr über die Höhe ihrer Schulden machen kann. Aus psychologischer Sicht ist dieses Verhalten nicht unlogisch: Die Betroffenen versuchen, die Konfrontation mit ihren Problemen zu meiden, um überhaupt noch ein halbwegs normales Leben führen zu können.
Selbst grobe Schätzungen können in diesen Fällen mitunter viel zu gering ausfallen, da die Höhe der Verbindlichkeiten durch Gebühren, Zinsen und Zinseszinsen kontinuierlich ansteigt. Hier setzt die Schuldenspirale mit voller Wucht ein. Darüber hinaus setzen sich Betroffene, die ihre Notlage derart verkennen noch vielen anderen Risiken aus, die über das bloße Ansteigen der Schulden bedeutend hinausgehen. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, welche Folgen Überschuldungen haben können.
Folgen von Verschuldungen
Ein Ratenkredit ist schnell abgeschlossen, die Kreditkarte lässt sich in vielen Lebenslagen unkompliziert nutzen: Im schlimmsten Fall kommt es aber durch unbedachte Ausgaben oder durch eine Einnahmenreduzierung zu Schulden, die lange belasten. Schulden wirken sich dabei nicht nur auf einen Lebensbereich – den finanziellen – aus, sondern oft auf das gesamte Leben des Betroffenen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Folgen Verschuldungen haben können.

Welche soziale Folgen drohen?
Soziale Folgen: Soziale Isolation und familiäre Probleme
Wer Schulden hat, kann diesen Umstand eventuell eine Zeit lang ausblenden, irgendwann kommt bei bedeutenden Verschuldungen aber der Zeitpunkt, an dem man die Lage nicht mehr ignorieren kann: Man macht sich Sorgen, weiß keine Lösung und kann sich den schönen Seiten des Lebens nicht mehr unbeschwert widmen – die Lebensqualität leidet!
Auch nahestehende Personen erleben die Veränderung des Verschuldeten und fragen sich mit der Zeit, warum es zu Verhaltensänderungen kommt. Nicht selten meiden verschuldete Personen den intensiven Kontakt zu ihren Mitmenschen: Schließlich könnte die eigene finanzielle Lage unmittelbar zu einem unangenehmen Thema werden, wenn man es sich beispielsweise nicht mehr leisten kann, an bestimmten Freizeitaktivitäten teilzunehmen.
Der Betroffene setzt sich dabei nicht selten einer sozialen Isolation aus, die ihn zwar zunächst vor unangenehmen Fragen bewahrt, auf Dauer aber selbst zu einer Belastung wird. In der Familie wiederum lassen sich die Schulden in der Regel nur sehr kurze Zeit verbergen: Verheimlichungen, aber auch konkrete Aussprachen können dabei zu familiären Problemen führen, die weitreichende Konsequenzen haben können.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten Betroffene schnell handeln, mit offenen Karten spielen und versuchen, gemeinsam mit Familie und Freunden eine Lösung zu finden, die vor allem aus der Konsultation einer seriösen Schuldnerberatung bestehen soll.
Gesundheitliche Folgen
Sorgen – egal, ob sie finanzielle oder andere Aspekte betreffen – sind nicht nur in der aktuellen Situation psychisch belastend, sie können auch krank machen. Personen, die sich immensen Schulden gegenüberstehen sehen, laufen insbesondere Gefahr, zu resignieren und in Depressionen abzurutschen. Auch aus gesundheitlichen Gründen sollten Betroffene somit immer möglichst früh nach Lösungen für ihr Problem suchen und sich überwinden, Hilfe von Außenstehenden anzunehmen.
Erhöhung der Schulden durch Zins und Zinseszins
Auch Zinsen und Zinseszinsen können eine zentrale Rolle dabei spielen, dass die Situation aus dem Ruder läuft. Beim Abschluss eines Kredites unterschätzen Verbraucher häufig die Kosten. Richtig schlimm wird es aber dann, wenn sie Abzahlungen nicht mehr leisten können, und Zins und Zinseszins die Schulden dennoch immer weiter ansteigen lassen.
Betroffene Personen sollten daran denken, dass Abwarten in dieser Situation immer der falsche Weg ist: Dieses Verhalten führt nur dazu, dass sich noch mehr Schulden ansammeln. Zeit ist Geld – auch für verschuldete Personen. Je eher man sich seriöse Hilfe sucht, desto größer sind die Chancen, dass sich die Schulden nicht noch zusätzlich erhöhen und somit im Idealfall noch beglichen werden können.

Welche rechtlichen Folgen drohen?
Rechtliche Folgen
Schuldner müssen damit rechnen, dass Gläubiger alle Hebel in Bewegung setzen werden, um an ihr Geld zu gelangen. Mittel, die Gläubigern in diesem Kontext zur Verfügung stehen, sind Zahlungserinnerungen, Mahnungen, das Einschalten von Inkassobüros sowie die Einleitung eines gerichtlichen Mahnverfahrens. Folgen des zuletzt benannten Mittels können mitunter zum Beispiel Vollstreckungstitel und somit Besuche des Gerichtsvollziehers, Gehaltspfändungen oder eidesstattliche Versicherungen sein. Hier eröffnet sich somit ein juristisches Gebiet, das viele Fallstricke aufweisen kann.
Bei unreflektiertem Verhalten des Schuldners sind unter bestimmten Voraussetzungen sogar Inhaftierungen zur Erzwingung der Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung und Anklagen wegen Betruges möglich.
Betroffene sollten sich somit unbedingt rechtzeitig Hilfe suchen, wenn die Lage bereits ernst geworden ist. Aufgrund der Komplexität möglicher juristischer Folgen können an dieser Stelle keine ausführlichen und vollständigen Informationen zur Verfügung gestellt werden. Ansprechpartner sind hier Schuldnerberatungsstellen und Juristen.
Wenn Schulden die Existenz bedrohen
Oft beginnt die Verschuldung harmlos – etwa mit der Aufnahme eines Kredites für ein Eigenheim. Einen Kredit für einen solchen Zweck aufzunehmen, ist bei entsprechendem Einkommen gesellschaftlich in der Regel akzeptiert: Wer kann sich heutzutage schon ein Haus leisten, ohne Schulden zu machen?
Kommen aber Faktoren ins Spiel, welche die geplante Abbezahlung verhindern, wird es gerade bei solch hohen Kreditbeträgen schnell brenzlig. Schulden können dabei, egal, für welchen Zweck man sie aufgenommen hat, schnell existenzbedrohend werden. Dies gilt vor allem, wenn Betroffene Energiekosten, Kosten für das Eigenheim oder für die Mietwohnung nicht mehr begleichen können. Es drohen Gehaltspfändungen, Zwangsversteigerungen, die Kündigung der Mietwohnung und viele weitere Maßnahmen und Umstände, die das gesamte Leben, das man sich aufgebaut hat, nachhaltig gefährden.
Problemlösungen für leichte und schwere Fälle
Im Folgenden finden Sie einige Problemlösungsansätze, die helfen können, das Schuldenproblem in den Griff zu bekommen. Bitte beachten Sie, dass für jeden individuellen Fall eine umfassende Strategie zum Schuldenabbau gefunden werden sollte.
Die aufgezählten Maßnahmen, die keine abschließende Auflistung darstellen, können Bestandteil einer solchen umfassenden Strategie sein, welche Sie am besten gemeinsam mit Fachleuten entwickeln. Suchen Sie daher immer und möglichst frühzeitig den Kontakt zu einer Schuldnerberatung, wenn Schulden für Sie zu einem Problem geworden sind.

So behalten Sie den Überblick
Überblick über die eigenen Finanzen gewinnen und behalten
Wenn Sie Ihr Schuldenproblem richtig angehen möchten, müssen Sie sich in einem ersten Schritt einen Überblick über die eigenen Finanzen machen. Dazu gehört es nicht nur, alle regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben zu beziffern, sondern sich auch den vielen Unterlagen zu widmen, welche die Verbindlichkeiten aufführen. Sind Schulden erst einmal zu einem Problem geworden, ist die Menge solcher Unterlagen erfahrungsgemäß oft sehr groß.
Achten Sie in jedem Fall darauf, wirklich alle Verbindlichkeiten zu identifizieren und einzuordnen. Dies ist die ideale Basis, um zum Beispiel in einem weiteren Schritt die Hilfe einer Schuldnerberatung in Anspruch zu nehmen. Gelingt Ihnen die Zusammenstellung der Forderungen nicht selbstständig, ist dies allerdings kein Grund, sich nicht an eine Schuldnerberatung zu wenden. Das Personal seriöser Beratungsstellen kann Ihnen auch helfen, einen Überblick über die eigenen Finanzen zu gewinnen, falls bereits dieser Schritt für Sie mit größeren Problemen verbunden ist.
Scheuen Sie sich nicht, Unsicherheiten während einer Beratung zuzugeben: Nur so können seriöse Schuldnerberater an wichtigen Punkten nachhaken und gemeinsam mit Ihnen eine nachhaltige Lösung für das Schuldenproblem finden.
Die Erhöhung der Einnahmen
Der Gedanke ist einfach und nachvollziehbar: Gelingt es Ihnen, Ihre Einnahmen zu erhöhen, können Sie – je nach Höhe der Verschuldung – den Weg aus den Schulden besser und schneller bestreiten. Mehreinnahmen können Sie zum aktiven Schuldenabbau nutzen. Gleichzeitig kann Sie ein Plus an Einnahmen davor schützen, weitere Schulden machen zu müssen.
Sie sollten also, soweit es Ihre aktuelle Lebenssituation zulässt, alle Hebel in Bewegung setzen, durch Ihre Arbeit mehr Einkommen zu generieren. Sie können in diesem Kontext zum Beispiel angemessene Gehaltsverhandlungen führen, bezahlte Überstunden machen oder sich nach einem Nebenjob umsehen, den Sie allerdings in der Regel von Ihrem Arbeitgeber genehmigen lassen müssen.
Eventuell kommt für Sie auch der Wechsel des Jobs infrage: Bei diesem Schritt müssen Sie allerdings nicht nur auf die Höhe des Gehalts achten, sondern zugleich auch abwägen, wie sicher der alte und der neue Job sind. Ein neuer Job, der zwar besser bezahlt ist, dafür aber auch mit einem höheren Kündigungsrisiko einhergeht als der alte, könnte erneut Unsicherheit in Ihre finanzielle Lage bringen, sollte es tatsächlich zu einem kompletten Jobverlust kommen.
Ergänzend ist es ratsam zu prüfen, ob Sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen können. Mittlerweile ist es beispielsweise leider keine Seltenheit mehr, dass auch Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, aufstockende Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen.
Relativ kurzfristig, allerdings nicht in jedem Fall nachhaltig, können Sie Ihre finanzielle Situation durch Veräußerungen verbessern. Zu diesem Punkt erfahren Sie in weiterer Folge mehr.

Reduzieren Sie Ihre Ausgaben
Die Reduzierung der Ausgaben
Der Gegenpol zur Erhöhung der Einnahmen ist die Reduzierung der Ausgaben. Ein Schuldenabbau kann in der Regel am besten gelingen, wenn Sie beide Strategien gleichzeitig verfolgen. Insbesondere, wenn ein überzogener Lebensstil entscheidend zur Verschuldung beigetragen hat, steckt in der Ausgabenreduzierung ein enormes Potenzial für den Schuldenabbau. Allerdings ist eine Ausgabenreduzierung nicht bei jedem Betroffenen möglich.
Leben Sie bereits sehr bescheiden, ergeben sich mitunter kaum noch Möglichkeiten zur Ausgabenreduzierung – schließlich müssen Sie Basiskosten zum Beispiel für Wohnung, Energie und Lebensmittel immer tragen.
Hier könnten oft nur noch der Umzug in eine günstigere Wohnung und eventuell ab und an der Wechsel des Energieanbieters zur Ausgabenreduzierung beitragen. Irgendwann ist aber auch hier ein Ende der Einsparmöglichkeiten abzusehen, sodass Sie versuchen sollten, sich mit aller Energie auf die Erhöhung der Einnahmen zu konzentrieren.
Auch der Weg zu einer Schuldnerberatung ist rechtzeitig zu suchen, damit durch Zinsen und Zinseszinsen die Schulden nicht weiter anwachsen und Fachleute juristische Aspekte ausreichend beleuchten können.
Veräußerungen
Veräußerungen können helfen, Kapital zu gewinnen, das Sie für den Schuldenabbau nutzen können. Bei geringen Schulden kann mitunter schon der Verkauf eines Autos oder anderer Güter eine Hilfe sein. Dies gilt aber auch nur dann, wenn das gewonnene Kapital wirklich zum Schuldenabbau genutzt und in der Zukunft eine Verhaltensänderung durchgeführt wird, die vor neuen Schulden bewahrt.
Bei hohen Schulden wird es allerdings schon wesentlich komplizierter. Oft kann dann nur noch der Verkauf des Eigenheims weiterhelfen – ein Unterfangen, das verschuldete Personen aus nachvollziehbaren Gründen allerdings in der Regel vermeiden möchten. Auch in diesem Bereich holen Sie am besten seriöse Beratung ein, um abzuklären, ob der Eigenheimverkauf abwendbar ist oder, sollte dieser Verkauf erwünscht sein, wie sich dieser am besten abwickeln lässt.
Zwangsversteigerungen gilt es dabei möglichst abzuwenden: Nicht nur, dass diese als eine der letzten Maßnahmen häufig gegen den Willen der Betroffenen durchgesetzt werden, beim Verkauf auf dem freien Markt ist die Wahrscheinlichkeit in der Regel auch höher, einen besseren Preis für die Immobilie zu erzielen.

Lassen Sie sich helfen!
Das A und O: Die Schuldnerberatung
Ist die Situation bereits verfahren und haben Sie keinen genauen Überblick über Ihre Schulden, ist der Weg zu einer seriösen Schuldnerberatung unumgänglich. Hier erhalten Sie die Unterstützung und Hilfe, die Sie benötigen. Dabei gibt es sowohl Beratungsangebote, die sich primär den finanziellen Problemen ihrer Klienten widmen, als auch solche, in deren Rahmen Sie sich gemeinsam mit dem Berater auch den vielen anderen sozialen Problemen stellen können, die sich durch eine Schuldenbelastung ergeben.
Wichtig ist hierbei vor allem, dass Sie eine seriöse Schuldnerberatung in Anspruch nehmen. Nur so ist es gewährleistet, dass sich Fachleute Ihrem Problem bestmöglich annehmen und Sie keine Gebühren für eine Schuldnerberatung bezahlen müssen, die Ihren Schuldenberg nur weiter anwachsen lassen würde. Seriöse Schuldnerberatungen können Sie unter anderem über den Onlineberatungsdienst der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. finden.
Auf keinen Fall sollten Sie sich scheuen, den Weg zu einer Schuldnerberatung möglichst frühzeitig zu suchen. Je eher Sie sich Ihrem Problem stellen, desto besser sind die Chancen, akzeptable Lösungen zu finden.
Zudem ist der Gang zu einer Schuldnerberatung auch aus psychologischer Sicht als wahrer Befreiungsschlag vorteilhaft: Sie signalisieren sich selbst und Ihrer Familie mit diesem Schritt, dass Sie Ihr Problem nicht mehr leugnen und sich aktiv um eine Lösung bemühen möchten. Sich frühzeitig für eine seriöse Schuldnerberatung zu entscheiden, ist für Sie zudem von elementarer Bedeutung, da mitunter einige Zeit ins Land gehen kann, bis Sie wirklich einen ersten Termin erhalten. Aufgrund dessen, dass Überschuldungen mittlerweile ein Thema sind, das in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, sind die Beratungsangebote stark frequentiert.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. rät in diesem Kontext dazu, Wartezeiten zu nutzen, um sich einen Überblick über wichtige Unterlagen zu verschaffen und Maßnahmen einzuleiten, die weitere Überschuldungen verhindern und zu einer Schuldenregulierung beitragen können. Welche Maßnahmen Sie in diesem Zusammenhang einleiten können, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. in einem Beitrag auf ihren eigenen Internetseiten zusammengefasst, wobei es natürlich aufgrund des Themas teilweise Überschneidungen zu den Tipps gibt, die Sie auch in diesem Ratgeber finden.
Therapien und psychologische Begleitung
Wie bereits in einem vorangegangenen Kapitel geschildert, haben Schulden nicht nur Auswirkungen auf das eigene Finanzleben. Vielmehr ist es nahezu unvermeidbar, dass Schulden auch zur Entstehung von Sorgen, familiären, sozialen oder gar psychischen Problemen beitragen.
Mitunter sind die Schulden selbst aber auch das Resultat einer psychischen Problemlage: Dies ist zum Beispiel oft bei einer Kaufsucht der Fall. In beiden Fällen kann es sinnvoll sein, psychologische Begleitung oder gar ein Therapieangebot in Anspruch zu nehmen. Bei Problemen wie Kaufsucht ist dieses empfehlenswert, damit der Schuldenabbau nachhaltig sein kann und es nach einer Bewältigung der ersten finanziellen Probleme nicht zu weiteren kommt. In den übrigen Fällen kann eine psychologische Unterstützung einen Beitrag dazu leisten, die schwere Situation durchzustehen, neuen Mut zu schöpfen und familiäre sowie soziale Probleme aufzulösen.

Regeln Sie die Rückzahlung
Vereinbarungen zur Ratenzahlung
Schulden, die Sie in keinem Fall sofort in einem Zuge ablösen können, können Sie mitunter durch Ratenzahlungen begleichen. In diesem Fall begleichen Sie Ihre Schulden Step by Step, indem Sie beispielsweise monatlich einen festgelegten Betrag zurückzahlen. Die Raten, auf die Sie sich beim Schuldenabbau einlassen, sollten Ihrer aktuellen finanziellen Situation angepasst sein, damit Sie Ihren Verpflichtungen auch wirklich nachkommen können und nicht an anderer Stelle neue Schulden entstehen.
Um eine Ratenzahlung erwirken zu können, müssen Sie Kontakt mit Ihrem Gläubiger aufnehmen und diesem Ihre Situation schildern. Auch in diesem Bereich können Schuldnerberatungen weiterhelfen. Vorsicht ist geboten, wenn Sie Schriftstücke von Ihren Gläubigern erhalten, die Sie nicht verstehen. Eventuell kann das Unterzeichnen solcher Schriftstücke Sie in weitere Bedrängnis bringen. Lassen Sie sich auch in diesen Fällen unbedingt beraten, bevor Sie sich auf Vereinbarungen einlassen, deren Folgen Sie nicht absehen können.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung warnt in diesem Zusammenhang vor dem spontanen Unterzeichnen von Selbstauskunftsbögen und Schuldanerkenntnisse, die zum Beispiel Inkassoanwälte und Inkassobüros vorformuliert verschicken.
Umschuldungen
Umschuldungen sollen die Belastungen, die aus den Rückzahlungsverpflichtungen entstanden sind, verringern, sodass der Schuldner wieder die Möglichkeit erhält, aus eigener Kraft den Schuldenberg abzutragen.
Bei Umschuldungen können Sie zum Beispiel unterschiedliche Zahlungsverpflichtungen zusammenfassen und/oder niedrigere Zinsen aushandeln. Für verschuldete Personen kann dies auch bedeuten, mehr Überblick über die Verbindlichkeiten gewinnen zu können – ein Aspekt, der den Schuldenabbau vereinfachen kann.
Umschuldungen sind allerdings nicht einfach durchzuführen: Hier ist der Kontakt zu den Gläubigern sowie viel bürokratische Arbeit notwendig. Zudem muss vor einer Umschuldung beurteilt werden, ob diese dem Betroffenen wirklich nachhaltig helfen kann. Umschuldungen sind dabei keinesfalls immer sinnvoll, zudem gibt es auch in diesem Bereich unseriöse Angebote, wie zum Beispiel dieser Artikel der Verbraucherzentrale Berlin erläutert. Klären Sie also besser im Vorfeld mit einer seriösen Schuldnerberatung ab, ob eine Umschuldung für Sie sinnvoll sein kann.

Eine Privantinsolvenz ist oft der einzige Weg
Privatinsolvenz
Sind die Schulden derart erdrückend geworden, dass kaum noch eine Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die verschuldete Person sich aus eigenen Kräften aus der Situation befreien kann, bleibt oft nur noch die Privat- bzw. Verbraucherinsolvenz.
Dieses Verfahren soll es Schuldnern ermöglichen, nach einer bestimmten Phase wieder neu anfangen zu können. Diese Option klingt zwar gut, ist allerdings auch mit vielen Auflagen verbunden, die den Schuldner fordern. Eine Privatinsolvenz ist somit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und erfordert Einsatz.
So kann eine Privatinsolvenz zum Beispiel nur dann eingeleitet werden, wenn der Versuch, einen Schuldenbereinigungsplan mit den Gläubigern außergerichtlich zu vereinbaren, gescheitert ist. Zudem ist die Privatinsolvenz mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden – ganz zu schweigen davon, dass Sie sich einer Wohlverhaltensphase aussetzen müssen, in der diverse Obliegenheiten zu erfüllen sind. Trotz des Aufwandes, der mit einer Verbraucherinsolvenz verbunden ist, ist sie für viele Schuldner ein guter Weg aus den Schulden und somit eine Chance auf ein neues Leben.
Personen, die sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden, sollten sich beraten lassen, ob in ihrem individuellen Fall eine Privatinsolvenz infrage kommt und welche konkreten Anforderungen hierbei gestellt werden.
Hilfe bei nahestehenden Personen suchen?
In finanziellen Angelegenheiten Hilfe bei nahestehenden Personen zu suchen, ist eine zwiespältige Angelegenheit. Zum einen werden sicherlich gerade Eltern oder Lebenspartner die Hilfe nicht verweigern, wenn es um überschaubare Finanzspritzen geht und die eigene finanzielle Lage entspannt ist. Zum anderen können verschuldete Personen mit der Bitte um Hilfe aber auch Verwandte und Freunde in Problemlagen bringen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die helfende Person nicht ausreichend abschätzen kann, auf was sie sich einlässt, und sich aus emotionalen Gründen dennoch zu einer Hilfeleistung verpflichtet sieht.
Ein überschaubarer Geldbetrag ist schnell geliehen oder gar geschenkt, vor weitreichenden Verpflichtungen wie Bürgschaften ist allerdings eher zu warnen. Sie bergen das Risiko, dass sich die helfende Person selbst verschuldet. Ein Umstand, der nicht nur zu einer angespannten finanziellen Lage führt, sondern auch zu einer Störung der persönlichen Beziehung beitragen kann. Unter Umständen verlieren Sie durch solche gut gemeinten Hilfsaktionen Personen, die Ihnen auf einem anderen Weg aus den Schulden wertvolle emotionale Unterstützung hätten leisten können.

Mit Geduld und Zuversicht kommen Sie ans Ziel.
Geduld, Disziplin und Zuversicht
Wie lange Sie für den Schuldenabbau benötigen, ist abhängig von der Höhe der Verschuldung sowie von der Entwicklung Ihrer wirtschaftlichen Lage. Personen, die allerdings bereits ein spürbares Schuldenproblem haben, sollten sich darauf einstellen, dass der Schuldenabbau oft sehr lange dauert: Manche Schuldner erreichen eine Schuldenfreiheit erst nach Jahrzehnten. Für diesen Weg sind Geduld, Disziplin und Zuversicht vonnöten.
Am besten bestreiten Sie den langen Weg aus den Schulden dabei, wenn Sie neben einer fachkundigen Beratung auch auf die emotionale Unterstützung von Freunden und Verwandten zählen können. Machen Sie aus Ihrem Problem somit am besten kein Geheimnis, damit nahestehende Personen Ihnen auch wirklich beistehen können. Dies wird Ihnen sicherlich helfen, die notwendige Motivation und Disziplin, die für die Lösung Ihres Problems erforderlich ist, aufzubringen.
Neue Verschuldungen verhindern
Haben Sie es endlich geschafft, einen Weg aus den Schulden zu finden, der gut auf Ihre eigene Lebenssituation abgestimmt ist, sollten Sie im eigenen Interesse selbstverständlich alles daran setzen, nie wieder in die Schuldenfalle zu tappen. Keine Frage: Dies ist einfacher gesagt als getan, eventuell können Ihnen aber folgende Tipps dabei dienlich sein.
Hatten Sie bereits einmal Kontakt zu einer Schuldnerberatung, die Ihnen aus Ihrer angespannten finanziellen Lage herausgeholfen hat, können Sie auch an dieser Stelle weitere Ratschläge einholen, wie sich Schulden in Zukunft verhindern lassen.
Haushaltsplanung und Budgets
Sicherlich müssen auch Sie einen Großteil Ihres Einkommens für die allgemeine Lebensführung ausgeben. Insbesondere Posten wie Miete, Energie und Lebensmittel verschlingen gemeinsam in der Regel bereits einen hohen Anteil des Einkommens. Denken Sie daran, dass Miet- und Energiekosten sowie die Kosten für Verpflegung immer vorrangig zu behandeln sind, damit sich in keinem Fall existenzbedrohende Situationen entwickeln.
Zudem ist es sinnvoll, einer konkreten Haushaltsplanung nachzukommen, bei der zum Beispiel das Setzen von Budgets für unterschiedliche Bereiche eine Rolle spielt. Gehen Sie hierbei von Ihren Fixkosten aus (Miete, Energie etc.) und prüfen Sie, wie Sie das restliche Einkommen auf Posten wie zum Beispiel Versicherungen, Bekleidung, notwendige Neuanschaffungen, Freizeitvergnügen und Rücklagen sinnvoll aufteilen können. Versuchen Sie, die Budgets auf keinen Fall zu überschreiten, auch wenn dieses ab und an mit einem kleineren Verzicht verbunden ist. Führen Sie sich hierfür einfach vor Augen, dass Sie nur das Geld ausgeben können, das Ihnen zur Verfügung steht.
Grundsätzlich können Sie auch gut mit einem Haushaltsbuch arbeiten, das Ihnen mehr Überblick über Ihre Ausgaben gibt und Ihnen verrät, an welchen Stellen Sie noch Einsparungen tätigen können. Für eine gute Haushaltsplanung und Führung eines Haushaltbuches benötigen Sie allerdings ein wenig Disziplin: Ihre Aufzeichnungen sind nur dann aussagekräftig, wenn Sie wirklich alles dokumentieren. Vergessen Sie aber nicht, dass sich diese Arbeit bezahlt macht: Sie werden sich sicherlich erstaunt sein, wie viel Geld Sie früher einfach unbemerkt nebenbei ausgegeben haben, ohne hiervon einen wirklichen Nutzen gehabt zu haben.

Ein Haushaltspuch kann hilfreich sein.
Budgets prüfen und Kaufverhalten beobachten
Eine solide Haushaltsplanung und das Setzen von Budgets ist eine Sache. Vielleicht setzen Sie Ihre Budgets aber auch zu großzügig, sodass Sie Gelder, die Sie zum Beispiel zur Bildung zusätzlicher Rücklagen nutzen könnten, einfach jeden Monat mehr oder weniger sinnvoll ausgeben. Sie sollten dementsprechend die Höhe der gesetzten Budgets regelmäßig überprüfen und diese eventuell verringern, um mehr Kapital zurücklegen zu können.
Hilfreich kann es dabei auch sein, wenn Sie Ihr eigenes Kaufverhalten einmal genauer unter die Lupe nehmen. Neigen Sie zu Spontankäufen? Dann identifizieren Sie die Situationen, in denen Ihnen solche Käufe unterlaufen, und vermeiden Sie diese. Sie können sich dabei das Einkaufen auch im positiven Sinne erschweren, indem Sie grundsätzlich nur noch mit Bargeld bezahlen und EC- und Kreditkarten aus Ihrem Portemonnaie verbannen.
Zu einer soliden Haushaltsführung gehört dabei auch immer das planvolle Einkaufen. In Bezug auf Lebensmittel könnte dies zum Beispiel bedeuten, vor dem Wocheneinkauf zu überlegen, welche Gerichte Sie unter der Woche kochen möchten und nur die hierzu notwendigen Zutaten zu erwerben. Sie verhindern hiermit, dass Sie zu viel kaufen und Lebensmittel verderben.
Bildung von Rücklagen
Die Bildung von Rücklagen ist enorm wichtig: Schließlich kann jederzeit zum Beispiel ein wichtiges Haushaltsgerät kaputtgehen, sodass Sie es ersetzen müssen. Wer für solche Situationen keine Rücklagen gebildet hat, ist schnell versucht, notwendige Neuanschaffungen über Kredite zu finanzieren. Diese sind aber nicht nur mitunter teuer, sondern erhöhen auch wiederum das Risiko, dass es im Laufe der Zeit zur Überschuldung kommt.
Planen Sie am besten einen monatlichen Betrag ein, den Sie für unerwartete Ausgaben zurücklegen können. Wie hoch dieser Betrag sein sollte, bestimmt sich anhand Ihrer Lebenssituation/Ihres Lebensstandards und Ihres Einkommens. Hausbesitzer sollten dabei unbedingt daran denken, dass sie für ihren Besitz mitunter nicht nur Kreditraten zahlen, sondern auch hohe Rücklagen schaffen müssen. Immobilienkredite laufen lange, sodass schon während der Rückzahlphase Modernisierungen und weitreichende Reparaturen des Hauses anstehen können.
Einnahmen steigern – zum Beispiel durch Weiterqualifizierung
Eine ideale Maßnahme, neuen Verschuldungen entgegenzuwirken, besteht selbstverständlich darin, die Einnahmen nachhaltig zu steigern. Dies kann Ihnen zum Beispiel gelingen, indem Sie einen Nebenjob annehmen. Vielversprechend sind aber auch Weiterqualifikationen, die Ihnen in Ihrem eigenen angestammten Beruf zu mehr Entwicklungspotenzial verhelfen.
Solche Maßnahmen sind häufig nachhaltiger als die Ausübung von unqualifizierten Nebenjobs, die jederzeit gekündigt werden können, da Sie sich durch sie Aufstiegsmöglichkeiten erschließen, von denen Sie langfristig in Ihrer Karriere profitieren können.

Schaffen Sie rücklagen!
Einkommensausfälle absichern
Sollte es Ihre finanzielle Situation zulassen, ist es empfehlenswert zu prüfen, wie Sie Einkommensausfälle in Zukunft gut absichern können. Gerade Einkommensausfälle aufgrund von Krankheiten, Unfällen und anderen unerwarteten Ereignissen können schnell zu Verschuldungen führen, wenn man nicht vorgesorgt hat.
Manche Versicherungen können helfen, dass Sie in finanziellen Notlagen nicht gänzlich den Boden unter den Füßen verlieren. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist hierfür ein Beispiel. Einige Versicherungen werden zwar auch von Experten wärmstens empfohlen, bedenken Sie aber auch, dass der Versicherungsabschluss nur dann sinnvoll ist, wenn Sie sich die Versicherung überhaupt leisten können – dies gilt insbesondere bei kostspieligen Versicherungen.
Es nützt Ihnen sicherlich nichts, wenn Sie für die Zukunft vorsorgen, dabei aber bereits heute Ihre Zukunft ruinieren, da die Versicherungsbeiträge zu kostspielig sind und zu einer Verschuldung führen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten, welche Versicherungen wirklich sinnvoll sind und welche dieser Versicherungen Sie sich leisten können. Versicherungen, die nur sehr geringe Beiträge erfordern, aber ein hohes Risiko abdecken (Beispiel: Privathaftpflichtversicherung), sollten allerdings in jeder Situation zu finanzieren sein und sind nicht die richtige Stelle für Einsparungen.
Checklisten
Checkliste Kostenfallen
Im Folgenden finden Sie noch einmal eine zusammenfassende Darstellung über Kostenfallen, die schnell in die Verschuldung führen können. Berücksichtigen Sie die Warnungen in dieser Checkliste, ist es zwar nicht ausgeschlossen, dass Sie dennoch irgendwann einmal in Ihrem Leben mit Schulden konfrontiert werden, die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein unüberschaubarer Schuldenberg ansammelt, sollte allerdings sinken. Bitte beachten Sie aber, dass es viele weitere Umstände geben kann, die zu einer Überschuldung führen können.
- Lassen Sie bei langfristigen Verträgen Vorsicht walten (Beispiel Telekommunikation, Abos).
- Unterzeichnen Sie keine Verträge, die Sie nicht verstehen. Schließen Sie keine Verträge am Telefon, an der Haustür oder auf der Straße ab.
- Tätigen Sie kostspielige Anschaffungen (Technik, Auto, Haus etc.) nur dann, wenn Sie sich diese wirklich leisten können. Bei großen Finanzierungen holen Sie seriöse Beratung ein.
- Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Ratenzahlung und Kredite.
- Behalten Sie einen genauen Überblick beim bargeldlosen Bezahlen oder nutzen Sie nur Bargeld.
- Versuchen Sie, Verführungen durch Werbung zu widerstehen.
- Achten Sie darauf, dass Homeshopping und Bestellungen im Versandhandel nicht Überhand nehmen.
- Wählen Sie eine angemessene, nicht zu hohe Höhe für Ihren Dispositionskredit und nutzen Sie diesen nur in Ausnahmefällen.
- Behalten Sie den Überblick über Ihre laufenden Kosten, Ihre Verbindlichkeiten und Haushaltsbudgets.
- Wählen Sie eine energieeffiziente Wohnung und achten Sie auf Neben- und Energiekosten.
- Lassen Sie sich nicht auf Bürgschaften und andere Verpflichtungen ein, die für Sie riskant sind.
- Wählen Sie bei Bedarf eine seriöse Schuldnerberatung, die für Sie kostenlos ist.
Checkliste Schuldenabbau

Eine Checkliste ordnet das Chaos.Checkliste Schuldenabbau
Im Folgenden finden Sie zwei Checklisten, die Ihnen eine Unterstützung beim Schuldenabbau sein können. Die erste Checkliste richtet sich dabei an Personen, die nur geringe Schulden angehäuft haben, und denen es eher an der notwendigen Disziplin mangelt, die Schulden abzubauen, als an finanziellen Mitteln, wenn sie sich an den richtigen Stellen einschränken würden. Die zweite Liste ist für jene Personen, die bereits einen beachtlichen Schuldenberg angehäuft haben, der sich nachhaltig auf die eigenen Finanzen auswirkt oder gar existenzbedrohende Züge angenommen hat.
Die Einschätzung, ob Ihre Schulden eher als gering oder doch als massiv zu bewerten sind, sollte Ihnen möglich sein. Berücksichtigen Sie bei dieser Einschätzung aber bitte, dass auch schon sehr geringe Beträge zu einem ernsten Problem werden können, wenn Sie nicht über die notwendigen Mittel verfügen, die Schulden abzubauen. Die Frage, ob eine Verschuldung noch tragbar oder schon existenzbedrohend ist, hängt somit nicht nur von der Höhe der Verbindlichkeiten ab, sondern vor allem von Ihren Lebensumständen und Ihrer gesamten wirtschaftlichen Situation.
An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass seriöse Schuldnerberatungen die erste Adresse sind, an die Sie sich wenden sollten, wenn Ihnen Ihre Schulden über den Kopf wachsen. Handeln Sie dabei unbedingt schnell, damit Sie keine Fristen verpassen und sich Ihre Schulden nicht ungehindert erhöhen können.
Checkliste 1 – Welche Maßnahmen Sie bei geringen Schulden ergreifen sollten:
- Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Verpflichtungen, die Sie eingegangen sind.
- Kontaktieren Sie Ihre Gläubiger, die berechtigterweise Forderungen an Sie stellen, und suchen Sie gemeinsam mit diesen eine Lösung wie etwa die Ratenzahlung. Vereinbaren Sie realistische Raten, die Sie auch wirklich tragen können.
- Unterschreiben Sie nicht leichtfertig Schuldanerkenntnisse und Ähnliches. Suchen Sie vorab vorzugsweise eine Beratung.
- Prüfen Sie, an welchen Stellen Sie Einsparungen tätigen können, um den Schuldenabbau zu beschleunigen bzw. Rücklagen zu bilden, die Sie in Zukunft vor Verschuldungen bewahren.
- Prüfen Sie, ob Sie durch kleinere Veräußerungen Kapital gewinnen können und ob Möglichkeiten bestehen, die Einnahmen durch mehr Arbeit dauerhaft zu steigern.
- Gehen Sie keine neuen Verbindlichkeiten ein, bevor nicht die alten beglichen sind.
- Meiden Sie in der Zukunft vor allem Spontankäufe, Ratenzahlungen, Kredite.
- Erstellen Sie sich einen Finanzplan für die Zukunft.
- Sollte sich Ihr Schuldenproblem doch problematischer gestalten als zuvor gedacht, kontaktieren Sie frühzeitig eine seriöse Schuldnerberatungsstelle.
Checkliste 2 – Was Sie bei hohen oder gar existenzbedrohenden Schulden tun können:
- Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über Ihre Schulden.
- Kontaktieren Sie schnellstmöglich eine seriöse Schuldnerberatung, auch wenn Sie selbst nicht in der Lage sind, Ordnung in Ihre Unterlagen zu bringen.
- Kommen Sie nicht der Aufforderung Ihrer Gläubiger nach, Schuldanerkenntnisse und Ähnliches zu unterschreiben, ohne sich zuvor über die Konsequenzen beraten zu lassen. Unterschreiben Sie auch keine Verträge, die weitere Kosten entstehen lassen.
- Erarbeiten Sie gemeinsam mit der Schuldnerberatung eine umfassende Lösung Ihres Schuldenproblems. Hier können zum Beispiel Ratenzahlungen, Umschuldungen aber auch die Privatinsolvenz Lösungen sein. Arbeiten Sie konsequent an der Lösung Ihres Problems mit.
- Reduzieren Sie umgehend Ihre Ausgaben, prüfen Sie dabei auch, welche unnötigen Verträge – zum Beispiel für Versicherungen, Telekommunikation – Sie zu welchem Zeitpunkt kündigen können.
- Nutzen Sie die verbleibenden Mittel vor allem zur Begleichung von Miete, Energiekosten und der alltäglichen, bescheidenen Lebensführung.
- Prüfen Sie, wie Sie Ihre Einnahmen nachhaltig steigern können. Nehmen Sie auch hier Beratungsangebote wahr.
- Nehmen Sie neben der Schuldnerberatung bei Bedarf auch eine psychologische Betreuung in Anspruch.
Quellen und weiterführende Links:
Statistisches Bundesamt: „Überschuldung – Menschen in finanziellen Schwierigkeiten“: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/VermoegenSchulden/Ueberschuldung.html;jsessionid=68ACB76384B460743D57D003382C1F27.cae1?nn=50786, abgerufen am 24.05.2012.
Verbraucherzentrale NRW: „Null-Prozent-Finanzierung: Verlockung oft voller Tücken“, vom 11.07.2011: http://www.vz-nrw.de/UNIQ133844966510887/link756071A.html, abgerufen am 31.05.2012.
Onlineberatungsdienst der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V.: https://www.bag-sb.de/berater/index_fe.php, abgerufen am 24.05.2012.
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V, „Was Sie jetzt tun können“: http://www.meine-schulden.de/was_sie_jetzt_tun_koennen, abgerufen am 24.05.2012.
Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V., „Schritte der Gläubiger“, inklusive folgender Untermenüs: http://www.meine-schulden.de/schritte_der_glaeubiger/mahnungen, abgerufen am 01.06.2012.
Verbraucherzentrale Berlin, „Immobilienfinanzierung: Verbraucherzentrale warnt vor Umschuldungsangeboten privater Vermittler“, Pressemitteilung vom 24.02.2010: http://www.vz-berlin.de/UNIQ133853962331486/link677251A, abgerufen am 01.06.2012.